Entkettung


Der Ring der Dinge, dem du eingesponnen,
Verarmt dich nur, wenn er dich ganz bewältigt.
Erst wenn du seiner nahen Kraft entronnen,
Fühlst du den Blick in dich verhundertfältigt,
Denn aus den Bächen deines Blutes steigen,
Die Bilder spiegelnd, die rings um dich sind,
Was dich betastet, war dir längst schon eigen,
Und alles bist du: Blüte, Baum und Wind,
Bist Feld und Welt, entgrenzt dem Rand des Raumes
Zu Weg und Wolke deines Schöpfertraumes,
Bist Melodie, die in sich selber ruht,
Traumhaft vertieft in ihr beseeltes Schweigen,
Und Einsamkeit ballt aus der dumpfen Glut
Die goldnen Funken, die zu Sternen steigen.

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Die hier vorzufindene Sammlung der gemeinfreien Werke Stefan Zweigs ist aus der Ausgabe des Null Papier Verlages übernommen. Zu dieser Ausgabe gelangen Sie durch einen Klick auf diesen Eintrag.