Die letzte Fahrt


Um fünf Uhr morgens, während Marie Antoinette noch an ihrem letzten Briefe schreibt, werden bereits in allen achtundvierzig Sektionen von Paris die Trommeln gerührt. Um sieben Uhr steht die ganze bewaffnete Macht auf den Beinen, schußbereite Kanonen sperren die Brücken, die großen Straßenzüge, Wachposten durchziehen mit aufgepflanztem Bajonett die Stadt, Kavallerie bildet Spalier, – ein unermeßliches Aufgebot von Soldaten gegen eine einzelne Frau, die selbst nichts mehr will als das Ende. Oft hat die Gewalt mehr Angst vor ihrem Opfer als das Opfer vor der Gewalt.


Um sieben Uhr schleicht das Küchenmädchen des Gefangenaufsehers leise in die Kerkerzelle. Auf dem Tisch brennen noch die beiden Wachslichter, in der Ecke sitzt, ein wachsamer Schatten, der Gendarmerieoffizier. Zuerst sieht Rosalie die Königin nicht, dann erst merkt sie erschrocken: Marie Antoinette liegt völlig angekleidet in ihrer schwarzen Witwenrobe auf dem Bett. Sie schläft nicht. Sie ist nur müde, von ihren ständigen Blutverlusten erschöpft.


Das kleine rührende Landmädchen steht zitternd, von zwiefachem Mitleid bewegt, vor der zum Tode Verurteilten, vor ihrer Königin. »Madame«, nähert sie sich ergriffen, »Sie haben gestern abend nichts zu sich genommen und fast nichts während des Tages. Was wünschen Sie heute morgen?«


»Mein Kind, ich brauche nichts mehr, für mich ist alles zu Ende«, antwortet die Königin, ohne sich aufzurichten. Aber da ihr das Mädchen noch einmal dringend eine Suppe anbietet, die sie besonders für sie bereitet habe, sagt die Erschöpfte: »Nun, Rosalie, bringen Sie mir die Bouillon.« Sie nimmt einige Löffel, dann beginnt das kleine Mädchen ihr beim Umkleiden zu helfen. Man hat Marie Antoinette nahegelegt, sie möge nicht in ihrem schwarzen Trauerkleid, das sie vor den Richtern getragen, zum Schafott gehen, die auffallende Witwentracht könnte das Volk aufreizen. Marie Antoinette – was gilt ihr jetzt noch ein Kleid! – leistet keinen Widerstand und entschließt sich, ein leichtes weißes Morgengewand zu nehmen.


Aber auch für diese letzte Mühe ist ihr noch eine letzte Erniedrigung aufgespart. In all diesen Tagen hat die Königin unablässig Blut verloren, alle ihre Hemden sind davon beschmutzt. Aus dem natürlichen Verlangen, körperlich rein ihren letzten Weg zu gehen, will sie jetzt ein frisches anlegen und bittet den wachhabenden Gendarmerieoffizier, sich ein wenig zurückzuziehen. Aber der Mann, der strengen Auftrag hat, sie nicht eine Sekunde aus den Augen zu verlieren, erklärt, er dürfe seinen Posten nicht verlassen. So hockt sich die Königin in den schmalen Raum zwischen dem Bett und der Wand nieder, und während sie sich das Hemd überzieht, stellt sich das kleine Küchenmädchen mitfühlend vor sie, um ihre Blöße zu decken. Aber das blutige Hemd, wohin damit? Die Frau schämt sich, das befleckte Linnen angesichts des fremden Mannes und vor den neugierig indiskreten Blicken derjenigen zurückzulassen, die in wenigen Stunden schon kommen werden, ihren Nachlaß aufzuteilen. So rollt sie es rasch zu einem kleinen Knäuel zusammen und stopft es in eine Vertiefung hinter der Ofenwand.


Mit besonderer Sorgfalt kleidet sich dann die Königin an. Seit mehr als einem Jahr hat sie die Straße nicht mehr betreten, nicht freien und weiten Himmel über sich gesehen: gerade dieser letzte Gang soll sie anständig und sauber gekleidet finden; nicht weibliche Eitelkeit ist es mehr, die sie bestimmt, sondern Gefühl für die Würde der historischen Stunde. Sorgfältig streift sie ihr weißes Morgenkleid zurecht, umhüllt den Nacken mit einem Tuch von leichtem Musselin, wählt ihre besten Schuhe; das weiß gewordene Haar versteckt eine zweiflügelige Haube.


Um acht Uhr pocht es an die Tür. Nein, es ist noch nicht der Henker. Es ist nur sein Vorbote, der Priester, aber einer von jenen, die den republikanischen Eid geleistet haben. Die Königin weigert sich höflich, ihm zu beichten, sie erkenne nur unvereidigte Priester als Gottesdiener an, und auf seine Frage, ob er sie auf ihrem letzten Gang begleiten solle, antwortet sie gleichgültig: »Wie Sie wollen.«


Diese scheinbare Gleichgültigkeit ist gewissermaßen die Schutzmauer, hinter der Marie Antoinette ihre innere Entschlossenheit für die letzte Fahrt vorbereitet. Als um zehn Uhr der Scharfrichter Samson, ein junger Mensch von riesenhaftem Wuchs, eintritt, um ihr die Haare zu schneiden, läßt sie sich ruhig die Hände auf den Rücken binden und leistet keinen Widerstand. Das Leben, sie weiß es, ist nicht mehr zu retten, einzig die Ehre. Nur jetzt vor niemandem Schwäche zeigen! Nur Festigkeit bewahren und allen, die es zu sehen begehren, zeigen, wie eine Tochter Maria Theresias stirbt.


Gegen elf Uhr werden die Türen der Conciergerie geöffnet. Draußen steht der Schinderkarren, eine Art Leiterwagen, dem ein mächtiges, schweres Pferd vorgespannt ist. Ludwig XVI., er war noch in seiner geschlossenen Hofkarosse feierlich und respektvoll zum Tode geführt worden, beschützt durch die gläserne Wand vor der gröbsten Neugierde, dem schmerzhaftesten Haß. Inzwischen ist die Republik in ihrem feurigen Lauf unermeßlich weiter geschritten; sie verlangt Gleichheit auch für die Fahrt zur Guillotine: eine Königin braucht nicht bequemer zu sterben als jeder andere Bürger, ein Leiterwagen ist gut genug für die Witwe Capet. Als Sitz dient einzig ein zwischen die Sprossen geschobenes Brett ohne Polster oder Decke: auch Madame Roland, Danton, Robespierre, Fouquier, Hébert, alle, die Marie Antoinette in den Tod schicken, werden auf dem gleichen harten Brette die letzte Fahrt machen; nur ein kurzes Stück Weges ist die Gerichtete ihren Richtern voraus.


Zuerst treten Offiziere aus dem düstern Gang der Conciergerie, hinter ihnen eine ganze Wachkompagnie, die Hand am Gewehr, dann kommt ruhig und sicheren Schrittes Marie Antoinette. Der Henker Samson hält sie an dem langen Strick, mit dem man ihr die Hände auf den Rücken gebunden hat, als ob Gefahr bestünde, daß sein Opfer, umringt von Hunderten von Wächtern und Soldaten, ihm noch entlaufen könnte. Unwillkürlich sind die Umstehenden von dieser unvermuteten und unnötigen Erniedrigung überrascht. Keiner der üblichen höhnischen Schreie erhebt sich. Ganz lautlos läßt man die Königin bis zum Karren schreiten. Dort bietet ihr Samson die Hand zum Aufstieg. Neben sie setzt sich der Priester Girard im bürgerlichen Gewande, aufrecht aber bleibt mit unbeweglichem Gesicht der Henker stehen, den Strick in der Hand: wie Charon die Seelen der Verstorbenen, führt er unbewegten Herzens seine Fracht täglich zum andern Ufer des Lebens. Aber diesmal halten sowohl er wie seine Gehilfen während der ganzen Fahrt den Dreispitz unter dem Arm, als wollten sie sich vor der wehrlosen Frau, die sie zum Schafott bringen, für ihr trauriges Amt entschuldigen.


Der erbärmliche Wagen rattert langsam über das Pflaster. Man läßt sich absichtlich Zeit, jeder soll genau das einzigartige Schaustück betrachten können, Auf dem harten Sitz spürt die Königin jedes Holpern des groben Karrens über das schlechte Pflaster bis ins Mark, aber, unbewegt das blasse Gesicht, mit ihren rotgeränderten Augen starr vor sich hinschauend, gibt Marie Antoinette kein Zeichen von Angst oder Schmerz der enggereihten Neugier preis. Alle Seelenkraft strafft sie zusammen, um bis zum Ende stark zu bleiben, und vergebens spähen ihre grimmigsten Feinde, sie bei einem Augenblick des Versagens oder Verzagens zu ertappen. Aber nichts macht Marie Antoinette irre, nicht, daß bei der Kirche Saint-Roch die angesammelten Weiber sie mit den üblichen Hohnrufen empfangen, nicht, daß der Schauspieler Grammont, um Stimmung in die düstere Szene zu bringen, in der Uniform eines Nationalgardisten vor dem Totenkarren einherreitet und, den Säbel schwenkend, ausruft: »Da ist sie, die infame Antoinette! Jetzt wird sie hin, meine Freunde.« Ihr Antlitz bleibt ehern verschlossen, sie scheint nichts zu hören, nichts zu sehen. Die auf den Rücken gebundenen Hände steifen ihr nur den Nacken höher empor, geradeaus blickt sie vor sich hin, und all die bunten und wilden Bilder der Straße dringen nicht mehr ein in ihre Augen, die von innen her überschwemmt sind von Tod. Kein Zittern regt ihre Lippen, kein Schauer bebt über ihren Leib; ganz Herrin ihrer Kraft sitzt sie da, stolz und verächtlich, und selbst Hébert muß am nächsten Tage in seinem »Père Duchesne« gestehen: »Die Dirne ist übrigens kühn und frech bis zum Ende geblieben.«


An der Ecke der Rue Saint-Honoré, an der Stelle des heutigen Café de la Régence, wartet, den Bleistift gezückt, ein Mann, ein Blatt Papier in der Hand. Es ist Louis David, eine der feigsten Seelen, einer der größten Künstler der Zeit. Während der Revolution unter den Schreiern der lauteste, dient er den Mächtigen, solange sie an der Macht sind, und verläßt sie in der Gefahr. Er malt Marat auf dem Totenbett, am achten Thermidor schwört er pathetisch Robespierre, »den Kelch mit ihm bis zur Neige zu leeren«, aber am neunten schon, in der verhängnisvollen Sitzung, ist dieser heroische Durst ihm vergangen, der traurige Held zieht vor, sich zu Hause zu verstecken, und entwischt durch diese Feigheit der Guillotine. Erbitterter Feind der Tyrannen während der Revolution, wird er der erste sein, der zum neuen Diktator abschwenkt und dafür, daß er Napoleons Krönung malt, gegen den Titel »Baron« seinen Aristokratenhaß von einst in Tausch gibt. Typus des ewigen Überläufers zur Macht, schmeichlerisch vor den Erfolgreichen, unbarmherzig gegen die Besiegten, malt er die Sieger bei der Krönung und die Unterlegenen am Weg zum Schafott. Von dem gleichen Schinderkarren herab, der jetzt Marie Antoinette führt, erspäht ihn später auch Danton, der um seine Erbärmlichkeit weiß, und peitscht ihm noch rasch das verächtliche Schimpfwort über: »Lakaienseele!«


Aber wenn auch eine Bedientenseele und ein feiges erbärmliches Herz, so hat dieser Mann ein herrliches Auge, eine fehllose Hand. In einem Riß hält er auf flüchtigem Blatt das Antlitz der Königin unvergänglich fest, wie sie zum Schafott fährt, eine grauenhaft großartige Skizze, mit unheimlicher Kraft ganz heiß aus dem Leben geholt: eine gealterte Frau, nicht mehr schön, nur noch stolz. Den Mund hochmütig verschlossen, wie zu einem Schrei nach innen, die Augen gleichgültig und fremd, sitzt sie mit ihren rückgeschnürten Händen so herausfordernd aufrecht auf ihrem Schinderkarren, als wäre er ein Thronsessel. Eine unsägliche Verächtlichkeit spricht aus jeder Linie des versteinerten Gesichts, eine unerschütterliche Entschlossenheit aus der hochgebäumten Brust; Dulden, das sich in Trotz verwandelt, Leiden, das innen zur Kraft geworden ist, gibt dieser gequälten Gestalt eine neue und furchtbare Majestät. Selbst der Haß kann auf diesem Blatte die Hoheit nicht leugnen, mit der Marie Antoinette die Schmach des Schinderkarrens durch ihre großartige Haltung bezwingt.


Der riesige Revolutionsplatz, die heutige Place de la Concorde, ist schwarz von Menschen. Zehntausende stehen seit frühmorgens auf den Beinen, um das einmalige Schauspiel nicht zu versäumen, wie eine Königin, nach dem groben Worte Héberts, »vom nationalen Rasiermesser halbiert wird«. Stundenlang wartet schon die neugierige Menge. Um sich nicht zu langweilen, plaudert man ein wenig mit einer hübschen Nachbarin, man lacht, man schwätzt, man kauft den Ausrufern Journale oder Karikaturen ab, man durchblättert die neueste aktuelle Broschüre »Les Adieux de la Reine à ses mignons et mignonnes« oder »Grandes fureurs de la ci-devant Reine«. Man rät und munkelt, wessen Kopf morgen und übermorgen hier in den Korb fallen wird, und zwischendurch holt man sich Limonade, Brötchen oder Nüsse von den Straßenhändlern: die große Szene ist schon einige Geduld wert.


Über diesem neugierig wogenden schwarzen Gewühl erheben sich starr, das einzig Leblose im menschenbelebten Raum, zwei Silhouetten: die schlanke Linie der Guillotine, dieser hölzernen Brücke, die vom Diesseits ins Jenseits führt; von ihrem Stirnjoch blitzt in der trüben Oktobersonne der blanke Wegweiser, das frisch geschliffene Beil. Leicht und frei schneidet sie gegen den grauen Himmel, vergessenes Spielzeug eines schaurigen Gottes, und die Vögel, die nicht die finstere Bedeutung dieses grausamen Instrumentes ahnen, spielen in unbekümmertem Flug über sie hin.


Streng aber und ernst erhebt sich daneben, das Tor des Todes stolz überragend, das riesige Standbild der Freiheit auf dem Sockel, der früher das Denkmal Ludwigs XV. getragen. Still sitzt sie da, die unnahbare Göttin, das Haupt gekrönt von der phrygischen Mütze, sinnend das Schwert in der Hand; sie sitzt da, steinern im Stein, die Göttin der Freiheit, und träumt vor sich hin. Ihre weißen Augen starren hinweg über die ewig unruhige Menge zu ihren Füßen und weit hinaus über die nachbarliche Mordmaschine, irgend etwas Fernem und Unsichtbarem entgegen. Sie sieht nicht das Menschliche um sich, nicht das Leben, nicht den Tod, die unbegreifliche und ewig geliebte Göttin mit den träumenden Augen aus Stein. Sie hört nicht die Schreie all derer, die sie anrufen, sie spürt nicht die Kränze, die man um ihre steinernen Kniee legt, und nicht das Blut, das die Erde zu ihren Füßen düngt. Ein ewiger Gedanke, fremd unter den Menschen, sitzt sie stumm und starrt in die Ferne, auf ihr unsichtbares Ziel. Sie fragt nicht und weiß nicht, was in ihrem Namen geschieht.


Plötzlich regt sich die Menge, schäumt auf und wird mit einem Male stumm. In dieser Stille hört man jetzt wilde Rufe von der Rue Saint-Honoré her, man sieht die vorausrückende Kavallerie, und jetzt biegt um die Ecke der tragische Karren mit der gefesselten Frau, die einst Herrin von Frankreich war; hinter ihr steht, den Strick stolz in der einen Hand, den Hut demütig in der andern, Samson, der Henker. Völlig still wird es auf dem riesigen Platz. Die Ausrufer rufen nicht mehr, jedes Wort verstummt, so still wird es, daß man das schwere Stapfen des Pferdes und das Ächzen der Räder vernimmt. Die Zehntausende, die eben noch munter schwatzten und lachten, sehen plötzlich beklommen mit einem gebannten Gefühl des Grauens auf die blasse gebundene Frau, die keinen von ihnen anblickt. Sie weiß: nur diese letzte Probe noch! Nur fünf Minuten Sterben noch und dann Unsterblichkeit.


Der Karren hält vor dem Schafott. Ruhig und ohne Hilfe, »mit einem noch steinerneren Gesicht als beim Verlassen des Gefängnisses«, tritt die Königin, jede Hilfe zurückweisend, die bretternen Stufen des Schafotts empor; sie schreitet genau so leicht und beschwingt in ihren schwarzen, hochstöckeligen Atlasschuhen diese letzten Stufen hinauf wie einst die marmornen Treppen von Versailles. Einen verlorenen Blick jetzt noch über das widrige Gewühl hinweg in den Himmel vor ihr! Erkennt sie drüben im herbstlichen Nebel die Tuilerien, in denen sie gewohnt und Unsägliches erlitten hat? Erinnert sie sich noch, in dieser letzten, schon allerletzten Minute, des Tages, da ebendieselben Massen sie begeistert im gleichen Garten als Thronfolgerin begrüßten? Man weiß es nicht. Niemand kennt die letzten Gedanken eines Sterbenden. Und schon ist es vorbei. Die Henker fassen sie rücklings an, ein rascher Wurf auf das Brett, den Kopf unter die Schneide, ein Riß am Strang, ein Blitz des niedersausenden Messers, ein dumpfer Schlag, und schon packt Samson an den Haaren ein entblutetes Haupt und hebt es sichtbar empor über den Platz. Mit einem Stoß rettet sich jetzt das atemstockende Grauen der Zehntausende in einen wilden Schrei. »Es lebe die Republik!« donnert es wie aus einer von rasendem Würgen befreiten Kehle. Dann zerstreut sich beinahe hastig die Menge. Parbleu, es ist wirklich schon ein Viertel über zwölf geworden, hohe Zeit zum Mittagbrot; jetzt rasch nach Hause. Wozu noch länger herumstehen! Morgen und alle die nächsten Wochen und Monate kann man doch auf dem gleichen Platz beinahe täglich dasselbe Schauspiel nochmals und nochmals sehen.


Es ist Mittag. Die Menge hat sich zerstreut. In einem kleinen Schubkarren fährt der Nachrichter die Leiche weg, den blutigen Kopf zwischen den Beinen. Ein paar Gendarmen bewachen noch das Schafott. Aber niemand kümmert sich um das langsam in die Erde sickernde Blut, der Platz wird wieder leer.


Nur die Göttin der Freiheit, in ihren weißen Stein gebannt, ist unbeweglich auf ihrem Platz geblieben und starrt weiter und weiter auf ihr unsichtbares Ziel. Sie hat nichts gesehen, nichts gehört. Streng blickt sie über das wilde und törichte Tun der Menschen hinweg in die ewige Ferne. Sie weiß nicht und will nicht wissen, was in ihrem Namen geschieht.

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Die hier vorzufindene Sammlung der gemeinfreien Werke Stefan Zweigs ist aus der Ausgabe des Null Papier Verlages übernommen. Zu dieser Ausgabe gelangen Sie durch einen Klick auf diesen Eintrag.